“DER MÖNCH AM MEER” UND DIE MÖWEN. Macht der Gefühle – Gefühle machen. Caspar David Friedrich und die Aktualität des Romantischen

 

Alle Bildanalysen zum weltberühmten Gemälde von Caspar David Friedrich „Der Mönch am Meer“ drehen sich um die Frage: Wie schafft es der Maler, mit bildnerischen Mitteln im Betrachter das Gefühl von Einsamkeit hervorzurufen? Die einhellige Meinung dazu lautet, der Mönch sei einsam und durch Identifikation seitens des Betrachters würde die Einsamkeit auf letzteren übergehen. Doch vor Original ist unschwer zu sehen: Der Mönch ist keineswegs einsam.Friedrich setzt ihn wohl kalkuliert mit unterschiedlichen Möwengruppen in eine bislang unbeachtete, aufschlussreiche Beziehung. Wer den Blick fotografierend an das Gemälde heranträgt und zeichnend darin herumführt, wird weitere Hinweise finden, die einer Identifikationstheorie widersprechen.

Und dennoch erzeugt das Gemälde Einsamkeit und Verlorenheit im Betrachter. Es bedarf also anders lautender Erklärungen, um dieses Rätsel zu lösen. Das ist es, was der hier als Text-Bild-Gefüge ausgebreitete Vortrag, den Ulrich Puritz 1999 an der Universität Greifswald gehalten hat, leisten möchte. Bis heute bestimmt die Identifikationsthese den kunstgeschichtlichen Diskurs – Grund genug, die damaligen Überlegungen neuerlich zur Diskussion zu stellen.

 

Verlag bei Schmitz, Berlin 2022
ISBN 978-3-9820039-5-5

Softcover, 50 Seiten, DIN A5
Mit farbigen Abbildungen

Schutzgebühr 2 € (+ Versand)

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